Soziale Medien nutzen, online auf Nachrichten zugreifen, Informationen über Suchmaschinen finden – all das ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Trotzdem können blinde und sehbehinderte Menschen sich nicht auf den Zugang zu diesen Angeboten verlassen. Und das soll auch so bleiben, wenn es nach den EU-Institutionen geht. Denn der Europäische Rechtsakt für digitale Dienste (Digital Services Act, kurz DSA) in seiner momentanen Fassung sieht vor, dass die Anbieter digitaler Plattformen und Dienste nicht zur Barrierefreiheit verpflichtet werden. Stattdessen setzt man auf freiwillige Verhaltenskodizes. „Barrierefreiheit muss ohne Wenn und Aber gewährleistet sein“, sagt Klaus Hahn, der Präsident des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV). „Ansonsten droht eine wachsende digitale Kluft zwischen denjenigen, die Zugang zu neuen Technologien haben und von ihnen profitieren, und denjenigen, die beim digitalen Wandel zurückbleiben.“
Am Dienstag, dem 17. Mai 2022 um 18:00 Uhr verleiht der DBSV gemeinsam mit der Film- und Medienstiftung NRW den 71. Hörspielpreis der Kriegsblinden – Preis für Radiokunst in der Kölner Wolkenburg. Hörspielfans können live dabei sein, denn die Verleihung wird als Livestream im Internetangebot „Dokumente und Debatten“ des Deutschlandradios übertragen.
Seit über 20 Jahren zeigt die Hamburger Kunsthalle erstmals wieder eine reine Skulpturen-Ausstellung: Von Mischwesen. Skulptur in der Moderne (25. April 2021 bis 31. Juli 2022, Lichtwark-Galerie): Die von Jasper Warzecha aus dem Bestand der Klassischen Moderne kuratierte Präsentation versammelt rund 25 Werke international renommierter Bildhauer*innen, darunter Julio González, Karl Hartung, Marino Marini sowie Henry Moore. Da sich Skulpturen besonders dazu eignen, im wahrsten Sinne des Wortes begriffen zu werden, wurden einige der präsentierten Skulpturen ausgewählt, die im Rahmen von drei öffentlichen, inklusiven Tastführungen mit Handschuhen und im Beisein einer Restauratorin ertastet werden dürfen.
Haushaltsgeräte gibt es für alles Mögliche und in verschiedenen Farben und Formen. Nur barrierefrei gibt es sie selten. Anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai, startete deshalb der Zusammenschluss „Home designed for all“: Die Blinden- und Sehbehindertenverbände in Deutschland, Österreich und der Schweiz machen gemeinsam darauf aufmerksam, dass Menschen mit Seheinschränkung durch Touchpads an Herd und Backofen und andere Barrieren vor große Probleme gestellt werden. Dafür hat der Zusammenschluss u.a. einen Erklärfilm veröffentlicht.
Blind skaten geht nicht? Doch, natürlich geht das, zeigt der 27-jährige blinde Johannes Bruckmeier aus Nürnberg am Sonntag, den 8. Mai ab 11 Uhr beim ersten Special-Skate auf der Rollschuhbahn im Planten un Blomen. Außerdem dabei: Der Hamburger Rollstuhlskater David Lebuser und erfahrene Skateboard-Coaches vom Verein Skateoard e.V.
Mit erfahrenen Trainerinnen und Trainern können erste Versuche auf dem Brett unternommen werden, auch ganz ohne blutende Knie. Schutzausrüstung und Bretter kann man sich vor Ort ausleihen.
Öffentliche Stellen sind gesetzlich dazu verpflichtet, ihre Webseiten und Apps barrierefrei zu gestalten. Trotzdem stoßen Menschen mit Behinderungen überall im Web auf digitale Barrieren. Deshalb zeigt der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) nun in einem Erklärfilm, wie Nutzerinnen und Nutzer über ein Beschwerdeverfahren digitale Barrierefreiheit einfordern können. "Wir müssen Barrieren sichtbar machen und dokumentieren! Nur so entsteht der nötige Druck auf die öffentlichen Stellen, digitale Barrierefreiheit endlich umzusetzen", erläutert DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke.
Für die 71. Ausgabe des Hörspielpreises der Kriegsblinden – Preis für Radiokunst hat eine 14-köpfige Jury drei Arbeiten nominiert. Die renommierte Auszeichnung, getragen vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und von der Film- und Medienstiftung NRW, wird am Dienstag, 17. Mai 2022, in der Kölner Wolkenburg vergeben.
#AbleismusTötet ist ein journalistisches Rechercheprojekt zu Gewalt an Menschen mit Behinderungen. Auf Initiative der Menschenrechts- und Behindertenorganisation AbilityWatch e. V. hat ein großes interdisziplinäres Team drei Säulen entwickelt, um diesem Thema öffentlichkeitswirksam, aber zugleich wissenschaftlich fundiert auf der Website Ableismus.de zu begegnen.
Die Hamburger LAG für behinderte Menschen, zu deren Mitgliedern auch der BSVH zählt, trägt die Forderungen von Ability Watch e.V. mit und hat diese unterzeichnet.
Die Initiative Barrierefrei Schwimmen, Autonom Leben e.V., Leben mit Behinderung Hamburg und verschiedene Einzelpersonen fordern Barrierefreiheit in den Hamburger Schwimmbädern, damit das Recht auf Teilhabe aller Menschen endlich umgesetzt wird. Auch der BSVH beteiligt sich und unterstützt die Initiative. Der Verein hat vier zentrale Forderungen in den Forderungskatalog eingebracht, die insbesondere die Belange sehbehinderter und blinder Menschen betreffen. Am Samstag, den 30. April macht die Initiative im Stadtpark mit einer Aktion auf die Forderungen aufmerksam.
Die diesjährige Mitgliederversammlung des BSVH findet am kommenden Samstag, den 30. April um 13 Uhr im Bürgersaal Wandsbek statt. Der Tätigkeitsbericht des BSVH für das Geschäftsjahr 2021 ist bereits jetzt auf unserer Internetseite als barrierefreies PDF abrufbar.