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Kultursenator Brosda besucht den BSVH: Barrierefreiheit und Teilhabe im Fokus

Trafen sich zum Austausch über Zugang zu Kultur in Hamburg und zur Zukunft des Angebots "Bei Anruf Kultur" (v. li.): Brigitte Kukies, im BSVH-Vorstand zuständig für kulturelle Teilhabe, die 1. Vorsitzende Angelika Antefuhr, Kultursenator Dr. Carsten Brosd

Der Senator für Kultur und Medien, Dr. Carsten Brosda besuchte am Donnerstag, den 4.12. gemeinsam mit Munise Demirel, Referentin für inklusive Kulturprojekte in der Behörde für Kultur und Medien, den BSVH, um sich über die kulturelle Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen in Hamburg zu informieren. Im Zentrum des Gesprächs standen Themen wie bauliche Barrierefreiheit in Kulturstätten, barrierefreie Angebote wie Audiodeskriptionen – sowie das vom BSVH entwickelte Projekt „Bei Anruf Kultur“, für das der Senator die Schirmherrschaft übernommen hat.

Besonders intensiv diskutiert wurden die aktuellen Herausforderungen in Hamburgs Kulturinstitutionen. Der BSVH kritisierte, dass viele Museen und Theater bisher nur unzureichende barrierefreie Angebote bereitstellen – etwa Tastmodelle oder begleitende Audiobeschreibungen für Menschen mit Seheinschränkung. In der Staatsoper Hamburg beispielsweise fehle bislang jegliches barrierefreies Angebot, obwohl sie erhebliche öffentliche Mittel erhalte. Senator Brosda nahm diese Punkte auf und versprach, das Gespräch mit den Verantwortlichen – etwa dem Generalmusikdirektor – zu suchen.

Auch zur geplanten Kühne-Oper sicherte der Senator zu, dass die barrierefreie Gestaltung bereits in die Bewertung eingeflossen sei und das Kompetenzzentrum für ein barrierefreies Hamburg (KoBa) künftig aktiv eingebunden werde. Mit Blick auf bestehende Gebäude forderte der BSVH, dass bei Sanierungen das KoBa grundsätzlich eingebunden und die barrierefreie Planung zur Voraussetzung in Ausschreibungen gemacht wird. „Barrierefreiheit darf nicht von der Haltung Einzelner abhängen“, betonte die 1. Vorsitzende Angelika Antefuhr. „Sie muss verbindlich mitgedacht und in allen Kulturbauten strukturell verankert sein – von Anfang an.“

Viel Zustimmung äußerte der Senator für das Projekt „Bei Anruf Kultur“: „Kulturelle Teilhabe darf kein Privileg sein, sondern muss allen Menschen offenstehen – unabhängig von ihren körperlichen Möglichkeiten. Mit Angeboten wie ‚Bei Anruf Kultur‘ schafft der BSVH neue Zugänge und setzt Maßstäbe. Aufgabe der Politik ist es, nachhaltige Rahmenbedingungen für mehr Teilhabe zu schaffen. Daher unterstützen wir auch sehr gerne dieses beeindruckende Projekt“, betonte Senator Brosda.

Im Nachgang kündigte der Senator an, das Projekt auch in die Runde der Kulturminister der Länder einzubringen, um eine breitere politische Unterstützung anzustoßen.

Ansprechpartner

Melanie Wölwer

Pressesprecherin

(040) 209 404 29
(0151) 297 000 13
m.woelwer@bsvh.org

Porträtbild von Melanie Wölwer

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