Festival Hauptsache Frei bietet Tanz und Theater in Kooperation mit dem BSVH
Durch die Pandemie war es lange fast unmöglich Kulturveranstaltungen zu planen. Umso mehr freuen wir uns, nun – wenn auch sehr kurzfristig – auf ein besonders schönes Event hinweisen zu können. Das Festival Hauptsache Frei findet vom 25.8. bis 4.9. in mehreren kleinen und großen Theatern in ganz Hamburg statt. Zwei Vorstellungen bieten eine Audiodeskription und eine vorherige Tastführung. Zudem gibt es ein besonderes und einmaliges Projekt, es heißt: Tandem.
Für dieses Projekt suchen wir Menschen mit Sehbehinderung, die gemeinsam mit einer Künstlerin oder einem Künstler eine Vorstellung im Festival besuchen und sich im Anschluss in einem Gespräch über das Erlebte austauschen. Wir Künstler: innen erhoffen uns davon, mehr über Ihre Bedürfnisse, Erwartungen und Wünsche zu lernen, damit wir in Zukunft bessere Angebote für Menschen mit Sehbehinderung machen können.
Personen, die am Tandem Projekt teilnehmen, bekommen die Eintrittskarte gratis und darüber hinaus eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 40,- € für den Abend. Denn es ist uns bewusst, dass Sie uns Ihre Expertise und Ihre Wahrnehmung für unsere Arbeit zur Verfügung stellen, und dass eine Vorstellung ohne Audiodeskription wenig Genuss und einigen Frust für Sie bietet... Deshalb schon jetzt: Herzlichen Dank, sollten Sie sich für die Teilnahme entscheiden!
Ganz nach Zeit und Interesse können Sie sich auch für mehrere Vorstellungen anmelden. Es gibt zwei Tandem Plätze pro Veranstaltung. Gern treffen die Initiatoren Sie an einer nah gelegenen Bus- oder U-Bahnstation und begleiten Sie zum jeweiligen Spielort. Unter dieser Emailadresse können Sie sich für Tandem anmelden oder Karten reservieren: christopher.weymann@hauptsachefrei.de
Ein Überblick über die Vorstellungen und Spielorte
Mittwoch, 25.8. um 19 Uhr: „She Legend“ von Rykena/Jüngst
In ihrer Tanzproduktion »She Legend« begibt sich das Choreographinnen-Duo Rykena/Jüngst auf die Suche nach den queeren Potenzialen der Comic-Welt.
Inspiriert durch die Bildgewalt und die abstrakten, bizarren Ausdrucksformen, verwandeln sich Lisa Rykena und Carolin Jüngst in futuristische, cyborg-artige Gestaltenwandlerinnen.
Die Vorstellung wird mit Audiodeskription angeboten. Um 17:30 Uhr findet eine Tastführung im Bühnenraum statt. Die Vorstellung ist Teil des Tandem Projektes.
Spielort: Die Wiese, Wiesendamm 24, 22305 Hamburg, Barmbek
Donnerstag, 26.8. um 20 Uhr: „Space gives Place“ von Maria Zimpel (Tanz)
In einem Gravitationsfeld treten choreografische Schichten auf. Sie wiederholen sich, eröffnen geometrische Raster und bilden Rhythmen. Der Raum wird zur Bewegung, zur Welle, zum Feld.
Die Vorstellung ist Teil des Tandem Programms wird aber ohne Audiodeskription angeboten.
Spielort: Lichthof Theater, Mendelssohnstr. 15, 22761 Hamburg, Bahrenfeld
Freitag, 27.8. um 19 Uhr: „Hitler Baby one more time“ von Dor Aloni
In seinem Solo-Abend macht sich Regisseur und Schauspieler Dor Aloni auf die Suche nach dem Bösen – in sich und in uns. Er führt uns durch seine Erinnerung: Diese reicht vom jemenitisch-jüdischen Elternhaus über die israelische Armee bis zur Begegnung mit Hitler in einem Münchner Fernsehgeschäft.
Tandem: ja, Audiodeskription: nein.
Spielort: Kampnagel, Jarrestr. 20, 22303 Hamburg, Winterhude
Freitag, 27.8. um 21 Uhr: „Care Affair“ von Frauen und Fiktion
Frauen und Fiktion laden zu einem glamourösen Abend der Sorgetragenden, zu einer Feier fürsorglicher Figuren jenseits klarer Geschlechterrollen. Aus Gesprächen mit Menschen, die professionell und/oder privat Fürsorge-Arbeit leisten, kreieren Frauen und Fiktion zusammen mit ihren Kompliz*innen sinnliche Bilder fürsorglicher Tätigkeiten wie körperliche Pflege, ‚Nein‘ sagen, zuhören, geduldig sein, ernähren, kurz: sich kümmern.
Die Vorstellung wird mit Audiodeskription angeboten. Um 19:30 Uhr findet eine Tastführung im Bühnenraum statt. Die Vorstellung ist außerdem Teil des Tandem Projektes.
Spielort: Kampnagel, Jarrestr. 20, 22303 Hamburg, Winterhude
Samstag, 28.8. um 15 Uhr: „Schlagsahne“ von Regina Rossi
eine Konzertperformance für Menschen ab 6 Jahren
Wut kennen wir alle, schon wenn wir klein sind. Aber wenn Wut ein Gefühl ist, dass wir alle teilen, warum ist jede: r anders wütend?
Tandem: ja, Audiodeskription: nein.
Spielort: Harburger Theater, Museumsplatz 2, 21073 Hamburg, Harburg
Mittwoch, 1.9. um 19 Uhr: „Aus dem Innenleben eines Staubsaugerbeutels“ von äöü
Staub ist überall. Egal wie oft wir ihn entfernen, er kommt immer wieder zurück als Begleiter alles Lebendigen. äöü nimmt das Fabrikat »Black Box« unter die Lupe und seziert dieses schmutzige, graue und kleinteilige Archiv unseres Alltags.
Tandem: ja, Audiodeskription: nein.
Spielort: Hamburger Sprechwerk, Klaus-Groth-Str. 23, 20535 Hamburg, Borgfelde
Freitag, 3.9. um 21 Uhr: „Who is responsible (wir)?“ von Israel Apkan Sunday
Gemeinsam mit zwei Musikern begibt sich der nigerianische Choreograf Israel Akpan Sunday auf eine künstlerische Reise der Ursachenforschung bezüglich der Problematik einer allgemeingültigen Verantwortung.
Tandem: ja, Audiodeskription: nein.
Spielort: Kraftwerk Bille, Bullerdeich 12-14, 20537 Hamburg, Hammerbrook
Samstag, 4.9. um 20:30 Uhr: „Platz nehmen“ von Antje Pfundtner in Gesellschaft (Tanz)
Marsch oder Blockade: Zieht der Alarm ein Aufstehen nach sich, oder eher ein sitzenbleibendes Ausharren? In ihrer neuesten Soloperformance stellt Antje Pfundtner die grundsätzliche Frage, wofür es sich lohnt aufzustehen und wann wir besser sitzen bleiben.
Tandem: ja, Audiodeskription: nein.
Spielort: Kraftwerk Bille, Bullerdeich 12-14, 20537 Hamburg, Hammerbrook
Ansprechpartner
Melanie Wölwer
Pressesprecherin