
Corona-Warn-App vorgestellt: BSVH bestätigt weitgehende Barrierefreiheit für Menschen mit Seheinschränkung
Am gestrigen Dienstag stellte die Bundesregierung gemeinsam mit Vertretern des Robert-Koch-Instituts und des Software-Herstellers SAP die offizielle deutsche Corona-Warn-App vor. Sie ist kostenlos in den App-Stores von Google und Apple erhältlich. Die Nutzung ist freiwillig. Die App ist weitgehend barrierefrei und für blinde und sehbehinderte Menschen gut nutzbar.
Die App wurde als unterstützende Maßnahme im Kampf gegen das Corona-Virus entwickelt. Sie soll die Nutzerinnen und Nutzer benachrichtigen, wenn sie sich in der Nähe von Corona-Infizierten aufgehalten haben. „Wenn jeder und jede Einzelne schnell über eine mögliche Infektion durch Kontakt mit einem Infizierten informiert wird, kann sie oder er schnell reagieren und sich und andere schützen“, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung. Damit sei die App ein wichtiger Beitrag, um die Pandemie weiter einzugrenzen. „Absolute Transparenz, hohe IT-Sicherheit sowie umfassender Datenschutz und größtmögliche Barrierefreiheit sind wesentliche Merkmale der App“. Die Experten des BSVH und anderer Verbände der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe bestätigen die weitgehende Barrierefreiheit der Anwendung. „Die App ist sehr gut mit der VoiceOver-Technologie auf dem iPhone nutzbar und insgesamt weitgehend barrierefrei“, erklärt Heiko Kunert, Geschäftsführer des BSVH. „Auch für die blinden und sehbehinderten Nutzerinnen und Nutzer von Android-Handys ist die App bis auf kleinere Einschränkungen zugänglich“, so Kunert.
So funktioniert die App
Die Corona-Warn-App nutzt die Bluetooth-Low-Energy-Technik, um den Abstand und die Begegnungsdauer zwischen Personen zu messen, die die App installiert haben. Die Mobilgeräte „merken“ sich Begegnungen, wenn die vom Robert-Koch-Institut (RKI) festgelegten Kriterien, insbesondere zu Abstand und Zeit, erfüllt sind. Dann tauschen die Geräte untereinander Zufallscodes aus. Werden Personen, die die App nutzen, positiv auf das Coronavirus getestet, können sie freiwillig andere Nutzer darüber informieren. Dann werden die Zufallscodes des Infizierten allen Personen zur Verfügung gestellt, die die Corona-Warn-App aktiv nutzen. Wenn die App installiert ist, prüft sie, ob die Nutzerin/der Nutzer Corona-positiv getestete Personen getroffen hat. Falls das der Fall ist, zeigt die App eine Warnung an.
App ersetzt keine Hygiene- und Schutzmaßnahmen
Die Warn-App ist ein weiterer wichtiger Baustein gegen das Corona-Virus. Sie ersetzt jedoch keine der derzeit geltenden Bestimmungen. „Weiterhin bleiben Abstandhalten, Einhalten der Hygieneregeln und das Tragen der Alltagsmasken die wichtigsten Säulen der Pandemiebekämpfung“, heißt es dazu in der Pressemitteilung.
Weitere Informationen, auch in Leichter Sprache und Gebärdensprache unter www.corona-warn-app.de
Ansprechpartner
Melanie Wölwer
Pressesprecherin
