Brandenburg erhöht das Blindengeld und führt ein Taubblindengeld ein
Gute Nachrichten für blinde und taubblinde Menschen in Brandenburg:
Der Brandenburger Landtag beschloss das Gesetz zur Änderung des Landespflegegeldgesetzes und des Brandenburgischen Behindertengleichstellungsgesetzes, wie Christiane Möller, Justiziarin des DBSV berichtet: "Ab dem 1. Juli wird aus dem bisherigen Landespflegegeld ein Teilhabegeld mit wesentlichen Verbesserungen. Die Leistungen für blinde Menschen erhöhen sich um 23 Prozent auf 425 Euro monatlich; Kinder erhalten die Hälfte. Neu eingeführt wird ein Taubblindengeld, das 850 Euro monatlich beträgt. Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen oder besonderen Wohnformen für behinderte Menschen, die bislang gänzlich ausgeschlossen waren, bekommen künftig ein gekürztes Teilhabegeld. Pflegeleistungen werden nur noch teilweise angerechnet. Zudem ist im Gesetz nun eine Regelung zur Dynamisierung festgehalten."
Taubblindheit bedeutet, dass zwei Sinnesorgane ausfallen - der Hilfebedarf für Kommunikation und Alltagsbewältigung für die Betroffenen damit höher als bei blinden Menschen. In Hamburg erhalten sie jedoch lediglich Blindengeld. „Dies reicht nicht aus, um den Unterstützungsbedarf zu decken – unabhängig davon, in welchem Bundesland die betroffene Person lebt“, erklärt Heiko Kunert, Geschäftsführer des BSVH. „Wir setzen uns daher ebenfalls seit Jahren für die Einführung eines Taubblindengelds in Hamburg ein. Auch hier in unserer Hansestadt müssen sich die Teilhabemöglichkeiten für taubblinde Menschen unbedingt verbessern“, so Kunert.
Auch DBSV-Präsident Hans-Werner Lange begrüßt die Entwicklung: "Ich danke allen, die sich für die Verbesserungen engagiert haben. Hier wird deutlich, dass sich die starke und hartnäckige Interessenvertretung der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe auszahlt!" Der DBSV-Präsident fordert zudem dazu auf, sich an Brandenburg ein Beispiel zu nehmen: "Von der hier gelungenen und Mut machenden Entscheidung des Gesetzgebers für echte Verbesserungen der Teilhabemöglichkeiten muss ein Signal ausgehen, denn auch in anderen Bundesländern ist eine Erhöhung des Blindengeldes längst überfällig."
Quelle: DBSV
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Melanie Wölwer
Pressesprecherin